Der folgende Auszug stammt aus einem historischen Buch von 1881 über das Thermalwasser von Lavey und seinen therapeutischen Wert. Der Autor ist der damalige Kurarzt Dr. A. F. Suchard. Darin beschreibt er das Thermalwasser von Lavey, als klar, bekömmlich und in vielfacher Weise die Funktion diverser Organe anregend. Lesen Sie hier den historischen Auszug in einer überarbeiteten Übersetzung.
Historischer Buchauszug von 1881: Das Thermalwasser von Lavey und sein therapeutischer Wert
«Das Wasser von Lavey ist klar und durchsichtig. In einem Wasserglas bemerkt man zwei Arten von Blasen: Die einen steigen rasch auf wie es der Stickstoff tut, die anderen langsamer wie die Kohlensäure. Das Wasser hat einen salzigen Geschmack und riecht nach Schwefel, der von der Kohlensäure maskiert wird, wodurch das Wasser angenehm wird.
Das Wasser von Lavey wirkt anregend auf die Nieren
Das Wasser trinkt sich leicht. Es verursacht weder Aufstossen noch Übelkeit. Es durchläuft den Organismus sehr schnell. Es ist harntreibend und wirkt anregend auf die Nieren.
Wenn das Schwefelwasser den Magen passiert, wird ein Teil des Schwefels durch die Salzsäure des Magensaftes zersetzt, um Natriumchlorid und ein Kaliumchlorid zu bilden. Der freiwerdende Schwefelwasserstoff beginnt zu zirkulieren, um über drei Hauptwege ausgeschieden zu werden: über die Haut, über die Schleimhäute der Atemwege und über den Urin, wo man immer eine Ausscheidung von Sulfat findet.
Aktiviert und harmonisiert
Das Wasser von Lavey regt die Verdauungssäfte des Magens und des Darms an und aktiviert die Verdauung. Es veranlasst die Haut, normal zu funktionieren, ebenso die Nieren und die Schleimhäute der Atemwege. Das Blut zirkuliert schneller, die vitalen Phänomene werden intensiver und die molekularen Wechselwirkungen harmonisieren.
Dies scheint nicht die Wirkung aller Schwefelwässer zu sein, wohl aber die Wirkung des Wassers von Lavey. Es ist ein Schwefelwasser, das auf Kalium- und Natriumcarbonat basiert. Dies sind Substanzen, die ins Innere des Körpers eindringen. Dort trifft der Schwefelwasserstoff in ausreichendem Masse auf die Haut, die Nieren und die Lungen. Er wirkt, obwohl die Dosierung nicht höher ist als für ein Getränk. Sulfat, Lithiumhydroxid, Chlorid aktivieren dort die Verdauungsfunktion, die Nierenausscheidung und den Stoffwechsel.
Das Wasser als Ganzes ist ein Phänomen
Was kann man von einer Trinkkur mit Wasser von Lavey erwarten? Man muss sich nicht fragen, ob die aktiven Substanzen dieser Quelle die Gase sind, die Sulfate oder andere Salze. Man muss sich auch nicht fragen, welches Prinzip wirksamer ist; man muss in diesem Wasser eine Zusammensetzung, ein Ganzes sehen, welches genau in dieser komplexen Form den Körper leichter durchdringen und verstoffwechselt werden kann.
Die Wirkung der Schwefelwässer ist eine Physiologische, eher dynamisch als chemisch. Man soll keine Veränderung des Gewebes oder der Flüssigkeiten erwarten. Das Wasser wirkt auf die Funktionalität und die lebendigen Kräfte des Organismus ein. Mit welcher anderen Mittel kann man diese Übertreibung des molekularen Austausches erreichen, dem Körper kontrolliert einen heftigen Peitschenhieb versetzen?
Wir suchen die Steigerung des molekularen Austausches
Die Trinkkur mit diesem Thermalwasser stützt sich auf die gesunden Teile des Individuums und gibt ihnen genügend Energie, um die normalen Funktionen wiederherzustellen durch den Zuwachs der generellen Vitalität.
Es ist dem Prozess ähnlich, welchen die Natur verwendet, um unseren Körper von schädlichen Substanzen zu befreien, die in ihn eingedrungen sind. Man könnte es das ausstossende Verfahren bezeichnen. Macht es da nicht Sinn, sich in erster Linie seiner zu bedienen, v.a. wenn man die Wahl der Mittel hat?
Wir suchen die Steigerung des molekularen Austausches, den Peitschenhieb, die Reaktion, die Rückkehr der Eruptionen und dies nicht zur Befriedigung einer theoretischen Idee, sondern weil wir bemerkt haben, dass wenn diese physiologischen Phänomene stattfinden, wir das Maximum an gesundheitlichen und dauerhaften Effekten haben.»
Quellenangabe:
Die Thermalwässer von Lavey und ihr therapeutischer Wert von Dr. A.F. Suchard, ehemaliger Assistenzarzt der Spitäler von Paris, Laureat der Fakultät, Arzt vom Spital des Bades von Lavey, 1881
Les Eaux Thermales de Lavey et leur valeur thérapeutique par le Dr. A.F. Suchard ancien Interne des hôpitaux de Paris, Lauréat de la Faculté, Médecin de l’hôpital des Bains de Lavey, 1881